Mach was! Hackdays, Preise und Prototypen

Für Hackdays werden bestimmte Datensätze von den Teilnehmern bearbeitet, genutzt oder geremixt um etwas neues entstehen zu lassen. Hackdays finden meistens unter Zeitdruck statt und können zwischen 24 Stunden und einer Woche dauern. In dieser Zeit sollen (prototypen von) Applikationen oder Websites entstehen, die die verwendeten Daten kreativ aufbereiten und einer neuen Nutzung zuführen. Der beste Beitrag wird meistens mit einem Preis prämiert.

Beispiele für Wettbewerbe:

Show us a better way war das erste Event dieser Art weltweit. Es wurde von der “The Power of Information Taskforce” der britischen Regierung initiiert und vom Cabinet Office Minister Tom Watson im März 2008 durchgeführt. Die Fragestellung war simpel: “Was würdest du mit öffentlichen Daten tun?”, Programmierer aus aller Welt konnten sich beteiligen und die besten 5 Anwendungen erhielten jeweils £80,000 Preisgeld.

Apps for Democracy war der erste Hackday in den USA und wurde im Oktober 2008 von Vivek Kundra, dem damaligen CTO von Washington DC ausgeschrieben. Kundra entwickelte den wegweisenden Datenkatalog Washingtons (http://data.octo.dc.gov/). Dieser enthielt z.B. echtzeit Kriminalitätsstatistiken, Schultestergebnisse und Armutsindikatoren. Zu dem Zeitpunkt war es der umfrangreichste lokale Datenkatalog der Welt. Aufgabe des Wettbewerbs war es, den Katalog und seine Daten für Bürger, Besucher, Wirtschaft und Regierungsbehörden in DC nutzbar und nützlich zu machen.

Die Lösung war der Apps for Democracy Wettbewerb. Den Teilnehmern wurde es zur Aufgabe gemacht, Daten aus dem neuen Datenkatalog zu nutzen und darauf aufbauend Applilationen zu entwickeln. Es gab viele kleine Preise anstatt einiger großer. Der Wettbewerb dauerte 30 Tage und kostete die Stadt insgesamt 50.000 $. Dafür bekam die Stadt insg. 47 iPhone, Facebook und andere Web-Applikationen die zusammen einen Schätzwert von 2.600.000$ für die lokale Wirtschaft hatten.

Im November 2011 wurde der Apps 4 Deutschland Wettbewerb gestartet und ist damit der erste solche Wettbewerb auf Bundesebene. Schirmherr ist der Bundesminister des Innern, der auf der CeBit 2012 auch die Preise vergeben wird. Vorausgegangen waren mehrere Wettbewerbe auf kommunaler und Länder Ebene.

Nettskap 2.0 Im April 2010 veranstaltete die norwegische Regierung den “Nettskap 2.0” Wettbewerb. Norwegische Entwickler - Firmen, öffentliche Verwaltung aber auch Einzelpersonen - waren aufgerufen web-basierte Projekte oder Ideen im Bereich Service-Entwicklung, effizientere Arbeitsprozesse und bessere demokratische Partizipation zu entwickeln und vorzustellen. Dazu sollten, wo sinnvoll, Regierungsdaten verwendet werden. Schon vor dem offiziellen Wettbewerbsende zeigte sich Minister Rugmor Aasrud begeistert. 137 Anwendungen wurden eingereicht, 90 davon verwendeten öffentliche Daten. Insgesamt wurden 2,5 millionen NOK an die Gewinner ausgeschüttet.

Mashup Australia Die australische ‘Regierung 2.0’ Taskforce lud die Bürger des Landes ein zu demonstrieren, warum offener Zugang zu Regierungsdaten ein Mehrwert für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung Australiens ist. Insgesamt wurden 82 Anwendungen eingereicht.

Konferenzen, Barcamps, Hackdays

Um den Wert offener Daten aufzuzeigen sollten zivil-gesellschaftliche Organisationen vor allem darauf hinweisen, wie diese Daten sozialen und wirtschaftlichen Fortschritt unterstützen können. NGOs die sich für eine verbesserte Weiterverwendung von Daten aussprechen haben in vielen Ländern eine wichtige Rolle gespielt um sicherzustellen dass offene Daten sowohl in technischer als auch in juristischer Hinsicht ‘offen’ sind.

Um eigene Open Data Initiativen voranzubringen werden oftmals Veranstaltungen zu offenen Regierungsdaten veranstaltet, sei es als Unkonferenz, Workshop, Hackday oder Barcamp.Solche Veranstaltungen werden oft von oder in Kooperation mit relevanten zivilgesellschaftlichen Organisationen durchgeführt.